Dem Klima angepasst
Bauwerk nach „altem Wissen“
Im Wesentlichen besteht das Gradierwerk aus dem Solerückhaltebecken, dem bedornten Holzbauwerk, den Dächern, zwei Holztürmen und der Soletechnik. Das Solerückhaltebecken aus wasserundurchlässigem und salzresistentem Beton bildet mit entsprechend angeordneten Fundamentstreifen den tragfähigen Grund für die Holzkonstruktion. Letztere setzt sich aus mehreren Haupt- und Nebenrahmen zusammen, die über Holzschwellen die Last in die Streifenfundamente abtragen. Ausfachungen aus Schwarzdorn-Bündeln zwischen, vor und hinter den Rahmen wurden in die gewünschte Form geschnitten. Schutz vor Regen- und damit auch vor Süßwasser bietet ein aus fünf im First fallenden, einzelnen Satteldächern bestehendes Dach oberhalb der Rähmbalken. Hier findet sich auch der Wartungsgang für die Berieselungsanlage. Erschlossen wird der Wartungsgang über den nördlichen Turm, während der östliche Turm die Haustechnik samt Pumpentechnik und -sumpf sowie Frischwasser- und Stromanschluss beherbergt. Ein an der Ostseite des Gradierwerkes angeordneter „Abdrift-Pavillon“ erfüllt gleich mehrere Funktionen. Zum einen verhindert er die Abdrift der mit Salz angereicherten Luft durch West- und Südwestwinde, zum anderen ermöglicht er im Innenraum des Gradierwerkes ein humides und kühles Sole-Kleinklima.
An der Westseite fällt die Sole über die Dornen des Schwarzdorns auf fünf Rieseltische nieder. Sonnenstrahlung und warme Luft sorgen für zusätzliche Verwirbelung. Dadurch entsteht hier ein mild-feuchtes Klima.